Frage:

Was ist das Urteil über diejenigen, die sagen, dass das Rasieren des Bartes und das Kürzen des Kleidungsstücks marginale Angelegenheiten sind und nicht zu den Grundlagen gehören? Was ist mit denen, die über diejenigen lachen, die diese Dinge beachten?

Antwort:

Dies ist eine ernste Erklärung und ein schwerer Fehler. Im Islam gibt es keine marginalen Angelegenheiten. Die gesamte Religion ist wesentlich und weist den besten Weg. Jedoch werden die religiösen Prinzipien in Grundlagen und Details unterteilt. Die Angelegenheiten des Bartwuchses und des Kürzens des Kleidungsstücks fallen unter die Details, nicht unter die Grundlagen. Es ist jedoch nicht zulässig, irgendwelche Angelegenheiten der Religion als marginal zu bezeichnen. Eine Person, die so etwas aus Herabsetzung oder Spott sagt, könnte von seiner Religion abfallen. Allah (möge Er erhaben sein) sagt:

﴿‏ وَلَئِنْ سَأَلْتَهُمْ لَيَقُولُنَّ إِنَّمَا كُنَّا نَخُوضُ وَنَلْعَبُ قُلْ أَبِاللَّهِ وَآيَاتِهِ وَرَسُولِهِ كُنتُمْ تَسْتَهْزِئُونَ ۝ لا تَعْتَذِرُوا قَدْ كَفَرْتُمْ بَعْدَ إِيمَانِكُمْ ﴾‏

"Und wenn du sie fragst, werden sie sicherlich sagen: 'Wir plauderten nur und spielten.' Sag: 'War es Allah und Seine Zeichen und Sein Gesandter, über die ihr spottetet?' Entschuldigt euch nicht; ihr seid nach eurem Glauben ungläubig geworden."

Der Gesandte (Friede sei auf ihm) ist derjenige, der befohlen hat, den Bart wachsen zu lassen und den Schnurrbart zu stutzen. Es ist wesentlich, ihm zu gehorchen und seine Befehle und Verbote in allen Angelegenheiten ehrfürchtig zu befolgen.

Zudem berichtete Abu Muhammad ibn Hazm, dass die Gelehrten einen Konsens über die Vorschrift haben, den Bart wachsen zu lassen und den Schnurrbart zu stutzen. Zweifellos liegen Glück, Erlösung, Stolz, Ehre und gute Folgen im Gehorsam gegenüber Allah (Erhaben ist Er) und Seinem Gesandten (Friede sei auf ihm), während Untergang, Verlust und schlechte Folgen im Ungehorsam gegenüber Allah (Erhaben ist Er) und Seinem Gesandten (Friede sei auf ihm) liegen. Ebenso ist es verpflichtend, seine Kleidung über den Knöcheln zu tragen, wegen der Worte des Propheten (Friede sei auf ihm):

"Was auch immer vom unteren Kleidungsstück unter den Knöcheln hängt, ist im Feuer." (Berichtet von Al-Bukhari in seinem Sahih)

"Es gibt drei Personen, zu denen Allah am Tag der Auferstehung nicht sprechen wird, sie nicht einmal anschauen oder loben wird, und sie werden eine schmerzhafte Strafe erleiden: derjenige, der sein unteres Kleidungsstück unter seinen Knöcheln hängen lässt; derjenige, der anderen Dinge vorhält, die er ihnen gegeben hat; und derjenige, der sein Produkt durch falsche Eide verkauft." (Berichtet von Muslim in seinem Sahih)

"Allah wird denjenigen nicht anschauen, der sein Gewand aus Stolz schleifen lässt." (Übereinstimmend überliefert von Al-Bukhari und Muslim)

Es ist die Pflicht eines Muslims, Allah (Erhaben ist Er) zu fürchten und sein Gewand über den Knöcheln zu kürzen, sei es eine Galabiyah, ein Izaar (unteres Gewand, Wickelrock), Hosen oder ein Umhang. Er sollte es nicht unter seine Knöchel hängen lassen.

Es ist besser, wenn die Kleidung in der Mitte des Unterschenkels endet. Wenn das Isbaal (das Gewand unter die Knöchel hängen lassen) aufgrund von Stolz oder Arroganz erfolgt, ist die Sünde ernster und wenn es sorglos ohne Stolz erfolgt, ist es dennoch eine böse Tat und derjenige, der es tut, ist sündig, nach der korrekten Ansicht der Gelehrten. Jedoch ist seine Sünde weniger ernst als die Sünde eines, der es aus Stolz tut. Zweifellos ist Isbaal ein Mittel zur Arroganz, auch wenn derjenige, der es tut, vielleicht anderes behauptet. Tatsächlich ist die Warnung im Hadith allgemein, daher ist es nicht zulässig, diese Angelegenheit auf die leichte Schulter zu nehmen.

Zusätzlich zu der oben genannten Warnung ist Isbaal auch eine Art von Verschwendung. Es setzt auch das Gewand Schmutz und Unreinheiten aus. Zudem ist es eine Nachahmung von Frauen. Daher sollte der Muslim sich davor schützen. Allah ist die Quelle der Stärke und der Führer zum geraden Weg.

Schaykh Abdulaziz bin Baz, rahimahullah

Quelle: Majmu’ al-Fatawa Ibn Baz, Teil 6, Seite 323-325. Übersetzung: Abu Davut Konyevi